von Lydia Falter
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16. Oktober 2024
Es wird wieder Herbst und das bedeutet, die Kürbiszeit beginnt. Ob spooky Kürbisgesichter vor der Haustüre oder leckere Kürbisgerichte auf dem Tisch, das Kürbisgewächs ist nicht mehr wegzudenken – die Vielseitigkeit macht ihn zum Star der Herbstküche. Ein klassisches Beispiel für herbstliche Gerichte ist die Kürbissuppe. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: von einer einfachen Hokkaido-Suppe bis hin zu exotischeren Varianten mit Butternut oder Muskatkürbis. Diese verleihen der Suppe eine feine Süße und Cremigkeit, die durch die Wahl des passenden Weins perfekt ergänzt werden kann. Doch nicht nur Suppen, auch gebackener Kürbis ist ein herbstliches Highlight. Ob mit Olivenöl, Knoblauch und frischen Kräutern im Ofen geröstet oder als Beilage zu herzhaften Fleischgerichten. In Kombination mit Ziegenkäse oder Honig erhält er eine spannende süß-würzige Note, die sich ideal mit einem kräftigen Weißwein verbinden lässt. Ihr seht schon, die Welt der Kürbisse ist groß. Insgesamt gibt es 800 verschiedene Arten, die in 130 Gattungen unterschieden werden. Davon sind nur etwa 200 Sorten essbar. Daher folgt nun eine kleine Übersicht: Der Hokkaido schmeckt nussig und ist leicht süß. Der Butternut ist, wie der Name erahnen lässt, cremig und buttrig, der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Nüssen und Süßkartoffel. Fruchtig und leicht würzig hingegen ist der Muskatkürbis, sein Geschmack ist intensiver als bei den meisten anderen Kürbissorten. Der immer beliebter werdende Spaghettikürbis ist mild und faserig, ähnlich einer Zucchini. Weniger bekannt sind Delicata und Baby-boo-Kürbis, beide sind eher mild und schmecken leicht nussig. Wenn man sich dann mal für einen Kürbis entschieden hat und ein Gericht daraus zaubert, darf natürlich auch der passende Wein nicht fehlen. Hier sei auf ein paar Grundprinzipien der Weinbegleitung hingewiesen: - Säure ist ein guter Gegenpol zur Süße oder Cremigkeit des Kürbisses - Der Körper des Weins sollte auf leichte oder kräftige Gerichte abgestimmt sein - Auch Süße im Wein kann eine harmonische Ergänzung zu süßen Kürbisgerichten darstellen - Würze und Tannine im Wein passen gut zu herzhaften und gut gewürzten Gerichten Hier ein paar Beispiele: Cremige Suppen aus Hokkaido oder Butternut gelten als Klassiker im Herbst. Hierzu passt ein fruchtiger, aber nicht zu schwerer Weißwein wie ein Riesling mit feiner, nicht zu dominanter Säure, oder ein Grauburgunder bzw. Pinot Grigio. Der nussige Charakter des Grauburgunders harmoniert super zu den ebenfalls nussigen Aromen der meisten Kürbisarten. Zu einem ofengerösteten Kürbis mit Ziegenkäse passt ein kräftiger Weißwein wie ein Chardonnay mit buttrigen Aromen und einer leichten Holznote. Würzige Weine wie ein Viognier ergänzt den vollen Geschmack und die Textur des Ziegenkäses, ohne das Gericht zu überlagern. Denkt man nun an „leichtere“ Gerichte wie Kürbsrisotto sind Butternut oder Muskatkürbis die idealen Zutaten. Dazu passt ein eleganter, mittelkräftiger Weißwein wie ein Weißburgunder oder ein Sauvignon blanc. Sie unterstreichen die cremigen und leicht süßlichen Aromen und bieten mit der leichten und lebhaften Säure einen Gegenspieler. Wer jetzt denkt, zu Kürbissen passen nur Weißweine, hat aufs falsche Pferd gesetzt. Je herzhafter die Gerichte werden, umso mehr kann man sie auch mit Rotweinen kombinieren. Ein herzhafter Kürbiseintopf mit vielen würzigen Komponenten und vielleicht auch Fleisch verlangt nach einem würdigen Gegenpart – hier passt ein ebenso würziger Wein wie ein Syrah oder Merlot. Die kräftigen Aromen und Tannine harmonieren gut mit den Noten eines herzhaften Gerichts. Hier gilt, je kräftiger ein Gericht ist, desto mehr Struktur sollte der Wein aufweisen. Nun zu einem klassischen Kürbisrezept aus den USA, welches immer mehr Fans auch bei uns findet. Der Kürbiskuchen oder Pumpkin Pie, dieser süße Kuchen wird mit Gewürzen wie Zimt und Muskat verfeinert. Hierzu passen süße Dessertweine wie ein Sauternes oder ein Rivesaltes. Diese sind zwar süß, bieten im Abgang aber eine tolle Säure, die die Kombination toll ergänzt. Dies waren nur ein paar Beispiel in der Vielzahlt von Kombinationsmöglichkeiten. Es ist wichtig zu betonen, dass der eigene Geschmack dabei immer der beste Ratgeber ist. Die Grundprinzipien können helfen, eine schöne Paarung zu finden und einige auszuprobieren, den eigenen Gaumen sollte man dabei aber nicht aus den Augen verlieren.